clovek

KONTOSTAND

Ist Dein Terrarium gut belüftet?

Dieser einfache Test gibt Aufschluss:

Sprühe mit einem Zerstäuber großzügig Wasser ins Terrarium.
Nach maximal zwei Stunden sollte es verdunstet sein – d.h. die Scheiben sollten völlig frei sein.

Falls nicht, ist die Luftzirkulation zu gering. Du solltest die Belüftungssituation kritisch überprüfen und Veränderungen vornehmen.

Oft sind die Lüftungsflächen durch Einrichtungsgegenstände oder Beleuchtungsbrücken zugestellt, sodass eine ausreichende Luftzirkulation verhindert wird. Hier solltest Du durch entsprechende Umbauten Abhilfe schaffen.

Für eine gute Luftzirkulation im Terrarium benötigt man mindestens zwei Lüftungsflächen, die ausreichend groß und richtig positioniert sind.
Sofern Dein Terrarium hier Mängel aufweist, kannst Du die Luftzirkulation mit technischer Hilfe verbessern, beispielsweise durch Verwendung kleiner Ventilatoren (z.B. Computerbelüftungen).

Eine gute Luftzirkulation ist außerordentlich wichtig: Sie trägt maßgeblich zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit bei und verhindert Staunässe und somit die Ausbreitung von Schimmelpilzen und Fäulnisbakterien.

Dies könnte dich auch interessieren: Zu hohe Luftfeuchtigkeit – Was tun? – Luftfeuchtigkeit – Bekämpfung von Mykosen – Bekämpfung von Bakterien

Reptiliendoktor.com

Stomatitis (Maulfäule)

Stomatitis (Maulfäule) – Beschreibung

Infektionen der Maulhöhle sind meistens ein Zeichen suboptimaler Haltungsbedingungen oder anderer belastender Faktoren, wie z.B. Parasiten, Stoffwechselstörungen oder infektiöse Grunderkrankungen. Schlangen sind besonders häufig betroffen und neigen zu schweren Krankheitsverläufen. Bei Landschildkröten tritt eine Stomatitis meistens direkt nach der Überwinterung auf und kann Zeichen der gefährlichen Herpes-Infektion sein.

Frühsymptome

  • Kleiner Bezirk mit weißem Belag auf der Maulschleimhaut
  • Vermehrte Speichelbildung mit zähflüssigem Sekret
  • Veränderte Ernährungsgewohnheiten, Nahrungsverweigerung
  • Echsen und Schlangen zeigen bisweilen aggressives Verhalten

Fortgeschrittene Symptomatik

  • Entzündete Mundschleimhaut mit ausgedehnten gelblichen, grauen oder weißlichen Sekreten und Belägen
  • Im weiteren Verlauf: eitrige Beläge und Eitertaschen, Blutungen, Geschwüre und Abszesse der Mundschleimhaut

Komplikationen

  • Nahrungsverweigerung
  • Dehydratation
  • Abszessbildung im Kopf- oder Kieferbereich
  • Geschwollener Kopf durch eitrigen Befall des Schädelknochens
  • Kieferschwellung und Zahnverluste durch eitrigen Befall der Kieferknochen
  • Lungenentzündung, Meningitis, Enzephalitis
  • Sepsis bis hin zum septischen Schock

Ursachen

  • Ausgangspunkt sind meistens kleine Verletzungen der Mundschleimhaut, z.B. durch spitze, scharfe, harte Futterbestandteile, Bisse von Futtertieren oder aufgrund einer unsachgemäß durchgeführten Zwangsfütterung. Unter ungünstigen Umständen kommt es zur bakteriellen Wundinfektion. Die Infektion kann sich auf die gesamte Mundschleimhaut – und darüber hinaus – ausbreiten.
  • Stomatitis wird durch ein geschwächtes Immunsystem begünstigt. Schwächende Faktoren sind z.B. suboptimale Haltungsbedingungen, Mangelernährung, Vitamin-C-Mangel, chronischer Stressbelastung, Überwinterung, Parasiten oder bestehender Grunderkrankungen.
  • Weitere begünstigende Faktoren für Stomatitis: Zahnerkrankung, Parodontitis, Kiefermissbildung, Papageienschnabel, Kiefertrauma, Vitamin A-Mangel, Mangelernährung, Verletzung von Haut und Bindegewebe (besonders Agamen).  
  • Von einer sekundären Stomatitis spricht man, wenn sich allgemeine Infektionskrankheiten bis in die Maulhöhle ausbreiten (z.B. Herpesvirus- oder Iridovirus-Infektionen).
  • Stomatitis ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Schlangen. Echsen und Schildkröten sind weniger häufig betroffen.

Therapie

  • 1. Untersuchung der Maulhöhle auf mögliche Fremdkörper (z.B. Stacheln, scharfkantige Steinchen), die als Ursache der Entzündung infrage kommen könnten. 2. Spülung der Mundhöhle mit einem scharfen Wasserstrahl zur Entfernung abgestorbenen Materials (Einwegspritzen sind dafür gut geeignet). 3. Eitrige Beläge vorsichtig mit feuchtem Wattestäbchen und Pinzette entfernen. 4. Desinfizierung der Mundhöhle mit Octenisept®-Spray. 5. Danach Wundschutz mit Octenisept®-Gel. Dieses legt einen feinen Schutzfilm über die betroffene Stelle und schützt sie dadurch vor Keimen. 6. Die Behandlung wird, je nach Ausmaß der Entzündung, ein- oder mehrmals täglich bis zur Ausheilung durchgeführt.
  • Erhöhung der Temperatur am Aufwärmplatz um 3– 5 °C, am besten durch Montage einer zusätzlichen Wärmelampe. Die Bestrahlungsdauer sollte der Sonnenscheindauer im Habitat (während der Hauptaktivitätsmonate) entsprechen. Detaillierte Infos findest du unter: Fiebertherapie 
  • Suche einen reptilienkundigen Tierarzt auf. Er wird zur Verhinderung septischer Komplikationen eine Antibiotikatherapie durchführen.
  • Da Maulfäule häufig nur Symptom einer bestehenden systemischen Erkrankung ist, sollte die Grunderkrankung gefunden und therapiert werden.

Begleitende Maßnahmen bei Nahrungsverweigerung

  • Zwangsernährung mit Flüssignahrung und Vitaminsubstitution (insbesondere Vitamin C, bei Fleischfressern auch Vitamin A als flüssige Lösung oder per Injektion)
  • Unterstützung der Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr: physiologische Kochsalzlösung (0,9% NaCl) oder Elektrolytlösungen über das Trinkwasser (z.B. Elotrans), Optimierung der Flüssigkeitsversorgung, handwarme Bäder. Der Zugang zum Wasser muss jederzeit gewährleistet sein. Bei Zeichen einer starken Dehydratation wird Elektrolytlösung per Einwegspritze oral verabreicht.

Vor- und Nachsorge

  • Verbesserung bzw. Optimierung der Haltungsbedingungen.
  • Detaillierte Infos findest Du in unserer Rubrik “Haltungsempfehlungen” und Das artgerechte Terrarium 
  • Konsequente Behandlung möglicher belastender Grunderkrankungen
  • Vermeide die Fütterung spitzer, stachliger oder scharfkantiger Nahrungsbestandteile.

Reptiliendoktor.com

Überwinterung

 

Viele Reptilien aus gemäßigten und subtropischen Regionen benötigen im Winter eine Ruhezeit. Ihr Organismus ist auf diese natürliche Fastenzeit eingestellt und nutzt sie zur Entlastung der Verdauungsorgane, Reduktion von Darmparasiten, Synchronisierung der Fortpflanzung und zur allgemeinen Regeneration.

Der Verzicht auf eine Überwinterung kann negative Folgen haben

  • Unnatürliche Gewichtszunahme, sehr schnelles Wachstum oder übermäßiges Größenwachstum, weil über das Jahr gesehen zu viel Nahrung aufgenommen wird.
  • Übergewicht begünstigt Lebererkrankungen, Diabetes, Gicht und Gelenkserkrankungen.
  • Der mit dem schnellen Wachstum verbundene erhöhte Bedarf an Vitaminen und Mineralien kann zu Mangelzuständen führen, z.B. Fehlbildungen des Skeletts oder Panzers.
  • Irritation bzw. Störung des Fortpflanzungsverhaltens. Störung der Eizellen-Reifung.

Häufige Fehler bei der Überwinterung

  • Auch Jungtiere benötigen eine, gegebenenfalls abgekürzte Ruhezeit. Kranke Tiere sollten jedoch nicht überwintert werden.
  • Zu trockene Überwinterung. Normalgewichtige Reptilien können während der Überwinterung nicht verhungern, viel größer ist die Gefahr einer Austrocknung. Deshalb werden alle Tiere vor der Überwinterung gebadet und gewogen. Durch regelmäßige Gewichtskontrollen während der Überwinterung werden mögliche Gewichtsverluste frühzeitig erkannt. Bei einem Gewichtsverlust von mehr als 10% (dies entspricht einem Flüssigkeitsverlust in ähnlicher Höhe) sollte die Überwinterung vorzeitig abgebrochen werden.
  • Zu niedrige Überwinterungstemperaturen führen zu Erfrierungen mit häufig tödlichem Ausgang. Eine Überwinterung im Freien ist in unseren Breitengraden aufgrund der ausgedehnten Übergangszeiten nicht zu empfehlen.
  • Zu warme Überwinterungstemperaturen bei konstant über 8 °C kurbeln den Stoffwechsel an, verbrauchen so die Energiereserven des Tieres und können Leberschäden verursachen. 

Mögliche Krankheiten durch inadäquate Überwinterung

Posthibernale Anorexie 

Posthibernale Sepsis

  • Punktförmige oder flächige Rötungen auf Bauchhaut oder Bauchpanzer
  • Schwäche, Lethargie, eventuell vergräbt sich das Tier wieder
  • Nahrungsverweigerung, schlechter Allgemeinzustand
  • Eventuell eingefallene Augen, faltige Haut (Austrocknungszeichen)
  • Eventuell wässrige Ödeme (teigige Schwellungen) im Bereich des Panzers

Keratitis

  • Gerötetes Auge; schleimiger, trüber, weißlicher, gelblicher Augenausfluss, starke Sekretion
  • Später verklebte, verkrustete oder geschwollene Augen
  • Im weiteren Verlauf Trübungen und weiße Auflagerungen, Geschwulste. Verminderung der Sehschärfe oder Erblindung

Erfrierungen

  • Geschwollene, verklebte Augen, eventuell Linsentrübung
  • Rötung der Haut und/oder des Bauchpanzers. In schweren Fällen: dunkel verfärbte, abgestorbene Hautstellen
  • Eventuell Schwellungen des Bindegewebes, manchmal wirkt das gesamte Tier angeschwollen (Ödeme). Flüssigkeitsaustritt zwischen den Panzerschuppen. Haut- bzw. Panzerschäden. 
  • Schwer betroffene Tiere wirken oft regungslos und zeigen nur geringe Lebenszeichen. Mögliche Erfrierungsschäden sind erst nach allmählicher Erwärmung erkennbar.

Reptiliendoktor.com

Die Krankheiten von Boa und Python

Eine Übersicht der häufigsten Haltungsfehler und Krankheiten bei  Riesenschlangen.

„Wenn ein Python Symptome zeigt, ist die Krankheit bereits weit fortgeschritten.“ Diese Meinung hört man häufig – auch von Tierärzten und anderen Experten der Terraristik.

Allerdings führen viele Krankheiten bereits in frühen Stadien zu bestimmten Verhaltensänderungen, die ein aufmerksamer Beobachter erkennen kann – wenn er weiß, worauf zu achten ist. 

  • Pythons und Boas reagieren auf Unwohlsein und Schmerz mit Nervosität, Gereiztheit und verstärkter Aggressivität.
  • Häufig stellen sie die Nahrungsaufnahme ein und würgen bereits aufgenommene Nahrung aus.
  • Auffällige Bewegungen oder veränderte Bewegungsabläufe können ein Zeichen für Schmerz sein.
  • Viele Erkrankungen gehen mit einer allgemeinen Schwächung einher. Diese äußert sich in Bewegungsunlust und nachlassender Körperspannung. 
  • Bei akuten Infektionen verspüren Pythons und Boas ein gesteigertes Bedürfnis nach Wärme. Deshalb halten sie sich auffallend lange an warmen Plätzen auf  – mitunter tagelang.
  • Kranke Pythons und Boas neigen dazu, sich zurückzuziehen. Je ausgeprägter das Rückzugsverhalten ist, desto schwerer ist meistens auch die Erkrankung.
  • Achte immer auf die Ausscheidungen Deines Tieres. Auffällige Veränderungen sind oft der erste und auffälligste Hinweis auf eine Erkrankung.

Bei genauer Untersuchung wirst Du vielleicht noch weitere Veränderungen feststellen können. Diese weisen Dir den Weg zu bestimmten Krankheiten und sind deshalb der erste Schritt für eine erfolgreiche Therapie.

Hierbei unterstützt Dich unser SYMPTOM-FINDER.

Mehr als 90% aller Reptilien-Krankheiten werden durch suboptimale Haltungsbedingungen verursacht – dies zeigt, wie wichtig eine artgerechte Haltung für die Gesundheit unserer Reptilien ist.

Wenn Deine Schlange bereits erkrankt ist, kann meistens nur noch der Tierarzt helfen. Zusätzlich ist jedoch eine konsequente Verbesserung der Haltungsbedingungen unerlässlich – andernfalls kann die Krankheit erneut ausbrechen. 

Der Aufwand wird mit Sicherheit belohnt, denn bereits durch geringfügige Haltungsverbesserungen lassen sich großartige Effekte erzielen.

Typische Haltungsfehler: 

  • Überfütterung
  • Mangelnde Hygiene im Terrarium
  • Ungenügend abgesicherte Wärmelampen
  • Zu trockene Haltung
  • Unzureichende Beleuchtung
  • Fehlende Versteckmöglichkeiten
Arzt desinfiziert sich die Hände

KRANKHEITEN

Häufig: 

Übergewicht, Dehydratation, Häutungsprobleme, Lebererkrankung, Atemwegserkrankung, Schnupfen, Stomatitis, Gastroenteritis, Durchfall, Darmparasiten, HautparasitenLegenot (Pythons), Verletzung von Haut und Bindegewebe, Verbrennung, Nahrungsverweigerung 

Gelegentlich:

ZNS-Erkrankung, Augenerkrankung, Herz-Kreislaufschwäche, Mangelernährung, AbmagerungGallenwegserkrankung, Pankreatitis, NierenerkrankungGicht, Harnwegsinfektion, Penis- und Hemipenis-Erkrankung, Erkrankung der Kloake, Darmvorfall, Verstopfung, Darmverschluss, Verletzung des Bewegungsapparates, Gelenkserkrankung, Spondylose, Wundinfektion, Abszess, Bakterielle Hautinfektion, Hautmykose, Bläschenkrankheit, Verletzung von Haut und Bindegewebe, Verletzung der Nerven, Hypoglykämie, Diabetes, Anämie, Neoplasie, Rachitis, Vitamin A-Überdosierung, Vitamin D-Überdosierung, Vitamin C-Mangel, Schock, Sepsis, Überhitzung, Vergiftung, Akute Stressbelastung, Chronische Stressbelastung, Erschöpfungssyndrom

Selten: 

Polyneuropathie, Schilddrüsen-Unterfunktion, Erfrierung, Vitamin B1-Mangel, Vitamin E-Mangel

Ansteckende Krankheiten:  

Milben, Amöben, Bandwürmer, KokzidienHexamiten, Trematoden (Wildfänge), Filarien (Wildfänge), Einschlusskörperchen-Krankheit (IBD), Paramyxovirus, URTD, Kryptosporidien, Zungenwürmer (Wildfänge), Spulwürmer, Hakenwürmer, Ziliaten

reptiliendoktor.com

Willkommen auf unserer Webseite für Terrarianer

TERRARISTIK

Willkommen auf unserer Webseite ( www.terraristik.cz ), für Terrarianer und Naturliebhaber.
Hier können sie ihre Nachzuchten anbieten oder auch von anderen Züchtern, deren Angebote anschauen. Anzeigen, können von registrierten Teilnehmern platziert werden, z.B Werbung, Reptilien, Futtermittel, oder Zubehör für die Zucht. Alles ist klar überschaubar.
Die Registrierung ist einfach, schauen sie auf der Webseite unter Optionen. Danach können sie die komplette Webseite erforschen.
Sie können aber auch kostenlos einen Link von ihrer Seite einfügen, oder gleich ein Banner.
Sie haben auch die Möglichkeit, komerzielle Werbung und auch andere Dienste zu nutzen.
Wie haben sehr interessante Abschnitte, z.B. haben wir Artikel und Beiträge von Experten, Tierärzte und Herpetologen, die Fragen der Gesundheit und Krankheiten von Reptilien beantworten. Wir arbeiten hauptsächlich mit der Veterinärmedizinische Universität für Vögel, Reptilien und Kleinsäuger zusammen.
Spezialist für Reptilien ist dort Professor Zdenek Knotek DVM, PhD, Dipl. ECZM.
Wir haben weiter noch Artilel aus aller Welt, nachzulesen in der Rubrik REPTIL CLUB

Die Webseite wird in drei Sprachen übersetzt En, De, Eng. Züchter, oder Experten aus anderen Ländern, beteiligen sich auch an den Inhalten. Wir freuen uns auf ihre Artikel , Fotos oder Videos um sie zu veröffentlichen. Bei interesse, kontaktieren sie uns bitte unter info@terraristik.cz

Robert Schlesinger, Admin www.terraristik.cz

NEUE OPTIONEN FÜR DIE PRÄSENTATION

….Sie können Videos in den Abschnitt Links einfügen, dann Link hinzufügen und den Link Exklusiv auswählen. (Die Option Standard bedeutet die Veröffentlichung des Basislinks in der linken Spalte ist frei )

Klimazonen

 

Unter natürlichen Bedingungen sind Reptilien in der Lage, ihre klimatischen Bedürfnisse aktiv zu regulieren, da in ihrem natürlichen Lebensraum unterschiedlich klimatisierte Bereiche, sogenannte Mikroklimazonen, vorhanden sind. Sie können also je nach Bedarf zwischen warmen, kühlen, feuchten oder trockenen Plätzen wählen. 

Der Reptilienhalter steht vor der durchaus schwierigen Aufgabe, auf engstem Raum ein möglichst vollständiges Biotop nachzubilden, inklusive aller wesentlichen Mikroklima-Zonen. Die erfolgreiche Lösung dieser Problemstellung ist von entscheidender Bedeutung für das Wohlbefinden der Insassen.

Fehlen unterschiedliche Mikro-Klimazonen, sind die Tiere nicht mehr in der Lage, ihre wechselnden klimatischen Bedürfnisse selbstständig zu regulieren. Über kurz oder lang werden krankhafte Prozesse die unausweichliche Folge sein.

Eine einfache Maßnahme genügt, um diese Problemstellung zufriedenstellend zu lösen:
Unterteile das Terrarium in zwei Klimazonen, in einen warmen – trockeneren – hellen Bereich und in einen kühleren – feuchteren –  dunkleren Bereich.

Im warmen Bereich werden Tageslicht-, UV-, Wärmestrahler und andere Heizelemente montiert. Der kühle Bereich bleibt dunkler, feuchter und kühler. Der maximale Klimagradient wird erreicht, wenn du Wärmequelle, Licht– und UV-Strahler nicht zentral, sondern möglichst weit am Rand montierst.

 Auf diese Weise entstehen drei Klimazonen:

  • Ein trockener, heller Bereich mit hoher UV-Bestrahlung und maximalen Temperaturen. Hier befindet sich der Sonnen- bzw. Aufwärmplatz.
  • Ein kühlerer, feuchterer, dunklerer Bereich mit geringer UV-Strahlung. Dies ist der geeignete Ort für Versteck bzw. Höhle.
  • Ein dazwischen liegender „klimaneutraler“ Bereich. Hier stehen Futter- und Wasserschale. 

Nach dem gleichen Prinzip kannst Du bei nacht- oder dämmerungsaktiven Arten verfahren.

Für kletternde Reptilien ist eine hohe und seitliche Positionierung der Strahler am besten geeignet. So entsteht sowohl ein horizontaler als auch ein vertikaler Klimagradient.

Durch geschickte Strukturierung mittels Pflanzen, Steinen, Wurzeln usw. kannst du noch weitere und differenziertere Mikroklimata schaffen.

Wichtigste Regel: Vermeide Einseitigkeit! Biete deinen Tieren stattdessen eine große Bandbreite verschiedener Möglichkeiten an!
 
So sollte in Trocken- und Wüstenterrarien stets ein feuchter Bereich vorhanden sein, den das Tier bei Bedarf aufsuchen kann (Dies ist übrigens am leichtesten mithilfe einer Wetbox realisierbar).
In Feucht- und Regenwaldterrarien hingegen müssen auch trockene Bereiche vorhanden sein.             
Die Regel gilt für alle Bereiche des Terrariums: Besonnte Terrarien benötigen schattige Plätze, warme Terrarien benötigen kühlere Rückzugsorte, usw.
www.reptiliendoktor.com
 

NEUE OPTIONEN FÜR DIE PRÄSENTATION

 

Wir bieten die Möglichkeit, ein Video Ihrer Fotos zu machen, einschließlich der Garantie des Urheberrechts für die ausgewählte Hintergrundmusik. Details werden auf Anfrage zur Verfügung gestellt (info@terraristik.cz) Sie müssen sich für das Einfügen von Werbung registrieren um andere Dienstleistungen und Optionen auf unserer Website nutzen. Sie können Videos in den Abschnitt Links einfügen, dann Link hinzufügen und den Link Exklusiv auswählen. (Die Option Standard bedeutet die Veröffentlichung des Basislinks in der linken Spalte ist frei ). Der Link Exclusiv bedeutet, dass Ihre Anzeige auch im Bereich Anzeigen (Bannerspalte rechts), aber auch in den Bereichen Reptil Club und Fotogalerie veröffentlicht wird. Geben Sie im Formular für die Einfügung von Zeilen die Adresse ein, an die der Link angefügt werden soll, oder den zugehörigen Text und das Bild, unter dem der Link angezeigt wird. Wenn Sie ein Video einfügen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen Videoauswahl.

Diese Option fügt Ihrem Bild ein Videosymbol hinzu, das deutlich macht, dass es sich nicht um einen “einfachen” Link zu einer Website handelt. Links können wie Werbung fest positioniert werden und so haben sie immer die vorteilhaftesten Positionen. Alles für einen symbolischen Preis von 1 € / 3 Tag. Sie haben die Möglichkeit, alle Zeilen zu bearbeiten, zu erweitern und zu löschen. Wenn Zeilen mit rassistischen, pornografischen oder anderen unerwünschten Inhalten erscheinen, löschen wir diese sofort und ohne Rückerstattung.

Wir bieten auch kommerzielle klassische Banner (Link zu Webseiten) sowie Banner mit einem Link zu einem Video (Banner wird ein Videosymbol sein) In beiden Fällen ist eine kurze Beschreibung oder ein Bannertitel enthalten. Weitere Informationen auf Anfrage.

Beispiele für eine mögliche Präsentation

 

Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Tiere, Firma, Ihr Produkt oder z.B. eine Messe- oder Börse zu präsentieren. Im Falle einer Börse werden Sie wahrscheinlich eher potenzielle Besucher erreichen. Für mehr Aufmerksamkeit können Sie Filmmaterial von früheren Veranstaltungen anbieten. Interessierte schauen sich gerne den Ort, die Umgebung und natürlich die angebotenen Tiere an. Alles dynamisch, als Video nicht nur die einfachen Bilder. Ebenso werden die Fotogalerien Ihrer Tiere, die Sie zum Verkauf anbieten, mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn sie in Form einer Mischung aus Fotos mit Untertiteln angeboten werden. Sie können das Video mit ihren Worten besprechen oder auch durch Hintergrundmusik begleiten. ( Vorsicht vor einem möglichen Urheberrechtskonflikts ! Youtube.com kann den Grad des Schutzes, verschiedener Titel überprüfen ).

Robert Schlesinger, admin Terraristik.cz

info@terraristik.cz

Fiebertherapie

Fieber

Die Fieberreaktion ist ein uralter körpereigener Abwehrmechanismus gegen krankmachende Mikroorganismen.

Überschreitet deren Zahl oder Virulenz einen bestimmten Schwellenwert, erhöht das Gehirn den Wärmesollwert. Bei Säugetieren steigt nun automatisch die Körpertemperatur – sie bekommen Fieber.

Reptilien sind als wechselwarme Tiere dazu nicht in der Lage. Doch auch sie zeigen eine Fieberreaktion, denn der erhöhte Wärmesollwert führt bei ihnen zu einem erhöhten Wärmebedürfnis. Die Folge: Sie suchen besonders warme Bereiche auf.

Krankheitserreger sind an bestimmte Temperaturen angepasst: Viele Reptilien-pathogene Viren vermehren sich z.B. optimal bei Temperaturen zwischen 27 °C und 30°C., stellen aber ab 37 °C die Vermehrung ein und zerfallen bei noch höheren Temperaturen. Viele Bakterien werden ab 38 °C gering, ab 40° massiv gehemmt.

Der Organismus nutzt diesen Schwachpunkt, indem er seine Temperatur entsprechend anhebt. Dies bewirkt gleichzeitig, dass wichtige körpereigene Abwehrprozesse schneller ablaufen können und körpereigene Abwehrzellen, wie z.B. Makrophagen, Lymphozyten und neutrophile Granulozyten maximal mobilisiert werden. 

Studien und Untersuchungen

Experimentell konnte gezeigt werden, dass z.B. Rana esculenta (Europäischer Teichfrosch) mit Hilfe von Sonnenstrahlung seine Körpertemperatur von 26 °C auf 31 °C erhöhte, nachdem ihm Mykobakterien injiziert wurden.

Auch Reptilien, wie Terrapene carolina (Dosenschildkröte) und Chrysemys picta (Zierschildkröte) erhöhen bei bakterieller Infektion auf diese Weise ihre Körpertemperatur um mehrere Grad. 

Je stärker die Körpertemperatur erhöht wird, desto effektiver funktioniert die Infektabwehr. Dies zeigt folgendes Experiment:
Wüstenleguane (Diposaurus dorsalis) infizierte man mit Aeromonas-Bakterien. Dann wurden die Tiere in unterschiedlich temperierte Terrarien gesetzt – im kühlsten lag die Temperatur bei 34°C., im wärmsten bei 42 °C

Bei normaler Köpertemperatur (38°C.) überlebten 25% aller erkrankten Tiere, bei 40 °C bereits 67% und bei Terrarien mit 42 °C sogar 100%. Weitere Versuche zeigten, dass eine Nachtabsenkung auf 12 °C keinen Einfluss auf die Überlebensquote der Leguane hatte.

Es genügt also offenbar, die Temperaturen nur tagsüber zu erhöhen. Ferner zeigte sich, dass durch Verabreichung fiebersenkender Mittel (Azetylsalizylsäure) die Todesrate sprunghaft anstieg. 

Die Fieberreaktion bei Reptilien

Um Fiebertemperaturen zu erzeugen, suchen Reptilien im natürlichen Lebensraum wärmere Bereiche als gewöhnlich auf.

Dies ist im Terrarium normalerweise nicht möglich. Stattdessen versuchen erkrankte Tiere, so lange wie möglich in Nähe der Wärmequelle zu bleiben, um auf diese Weise Fiebertemperatur zu erzeugen – oft jedoch ohne Erfolg.

Hier sollte der Halter unterstützend eingreifen und die Temperatur am Sonnen- bzw. Aufwärmplatz um mehrere Grad anheben. 

Eine Temperaturerhöhung erreicht man entweder durch Verwendung einer zusätzlichen Heizquelle oder durch Anschaffung einer leistungsfähigeren Heizquelle. I

n der Regel genügt es nicht, den vorhandenen Wärmestrahler lediglich tiefer zu hängen, weil dadurch auch der effektive Wärmeradius kleiner wird und außerdem schädliche Temperaturspitzen entstehen können. 

Fiebertemperaturen

Der Temperaturanstieg variiert je nach Art und Intensität der Infektion gewöhnlich zwischen 1 °C und 5 °C.
Bei harmlosen Infekten genügt bereits ein geringer Temperaturanstieg, um die Erreger in Schach zu halten.

Bei schweren Infekten muss der Organismus jedoch manchmal bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit gehen. Eine Körpertemperatur über 40 °C ist zwar äußerst wirksam gegen Erreger, stellt auf Dauer aber eine starke Belastung für den Körper dar.
Aus diesem Grund schwankt bei Säugetieren der Fieberverlauf. So kann sich der Organismus zwischen den Fieberphasen erholen.

Reptilien haben es einfacher: Sie suchen bei Bedarf kühlere Bereiche auf. 

Die Fieberreaktion verkürzt nicht nur die Krankheitsdauer, sondern senkt auch die Mortalitätsrate signifikant. Die zur Infekt-Bekämpfung nötige Körpertemperatur liegt bei den meisten Reptilien zwischen 35 und 42 °C. Ziel einer Therapie muss also sein, diese Körpertemperatur zu erzeugen. 

Werden Reptilien bei artgerechten Temperaturen gehalten, genügt in der Regel eine Temperaturerhöhung von 3–5 °C am Sonnen- bzw. Aufwärmplatz, um Fieberwerte zu erreichen. Waren die bisherigen Temperaturen am Sonnen- bzw. Aufwärmplatz jedoch zu gering, reicht diese Erhöhung häufig nicht aus, um tatsächlich Fiebertemperaturen zu erreichen.

Dennoch sollte die Wärmezufuhr hier nicht übermäßig erhöht werden – das würde die Tiere überfordern. Stattdessen wird die Temperatur zunächst um 3°-5 °C angehoben und die Reaktionen des Tieres genau beobachtet. Hat man den Eindruck, es benötigt mehr Wärme, so kann die Temperatur schrittweise weiter erhöht werden. Auf diese Weise nähert man sich allmählich optimalen Temperaturen an.

Die bevorzugten  Temperaturen verschiedener Reptilienarten findest Du unter: Haltungsempfehlungen.

Methode

Bereits beim Verdacht einer infektiösen Erkrankung sollte zügig mit der Fiebertherapie begonnen werden. Je früher diese erfolgt, desto günstiger ist die Prognose.

  • Bei sonnenbadenden Reptilien wird die Temperatur am Sonnenplatz um 3–5 °C erhöht. Die Brenndauer der Wärmelampe sollte der Sonnenscheindauer im natürlichen Habitat entsprechen. Die nächtlichen Temperaturen werden nicht verändert.
  • Bei nicht-sonnenbadenden Reptilien wird die Temperatur am Aufwärmplatz um 3–5 °C angehoben. Die Brenndauer der Wärmequelle sollte der Sonnenscheindauer im natürlichen Habitat entsprechen. Die nächtlichen Temperaturen werden nicht verändert. 
  • Teil-aquatile Arten: Temperaturerhöhung am Sonnen- bzw. Aufwärmplatz um 3– 5 °C Begleitend kann tagsüber die Wassertemperatur um 3 °C erhöht werden.
  • Bei Wasserschildkröten hat sich bewährt, eine zusätzliche Wärmelampe über einem Flachwasserbereich zu montieren. Auch die Badebecken von Schlangen können auf diese Weise erwärmt werden. Die Lufttemperatur sollte jedoch stets über der Wassertemperatur liegen, andernfalls drohen Atemwegsinfekte. Offene Aquarien werden nachts abgedeckt. 
  • Aquatile Arten: Erhöhung der Wassertemperatur tagsüber um 3 °C. Eine zusätzlich über dem Wasser hängende Halogenlampe ermöglicht es den Tieren, ihre Körpertemperatur bei Bedarf noch stärker zu erhöhen. 

Praxis der Fiebertherapie

  • Zur Temperaturerhöhung hat sich der Einsatz zusätzlicher Wärmestrahler gut bewährt. So braucht die bestehende Wärmetechnik nicht verändert werden und man ist erheblich flexibler in der Temperaturerzeugung. Geeignet sind herkömmliche Halogen- oder Glühlampenspots, unter bestimmten Bedingungen auch Rotlichtlampen. Bei kletternden oder springenden Reptilien ist auf ein Schutzgitter zu achten, um Verbrennungen zu vermeiden.
  • Man benötigt auf jeden Fall eine flexible Aufhängung, damit durch Abstandsveränderung der Lampe die geeignete Temperatur erzeugt werden kann. Der Terrarien-Fachhandel bietet zahlreiche Lösungen an, z.B. Lampenklemmen (ca. 7,50 €), einfache Keramikfassungen mit Stromkabel (9,- €), Kugelgelenke (5,50 €), bis hin zu höhenverstellbaren Lampenstativen (25,99 €). 
  • Die zusätzliche Lampe wird über der wärmsten Stelle des Terrariums angebracht und so ausgerichtet, dass sie in Kombination mit der bisherigen Heizquelle eine Temperatur erzeugt, die 3–5 °C über der für diese Tierart empfohlenen lokalen Höchsttemperatur liegt (siehe: Haltungs-Parameter). 
  • Die so geschaffene Wärmeinsel sollte, je nach Sonnenscheindauer im Habitiat, täglich zwischen 8 und 16 Stunden in Betrieb sein und nachts ausgeschaltet werden.
  • Um Überhitzungen zu vermeiden, muss das Tier in kühlere Bereiche ausweichen können. Das gilt insbesondere für kleine Terrarien.
  • Um ein Wärmegefälle zu schaffen, sollte die Wärmequelle deshalb seitlich im Terrarium montiert werden und – möglichst weit davon entfernt – ein schattiger Unterschlupf geschaffen werden.
  • Bei verschiedenen Krankheiten muss für zusätzliche Bodenwärme gesorgt werden, z.B. bei Darmparasiten, Verstopfung, Bauchhaut- oder Bauchpanzerinfektionen. Hierzu kann man einen größeren Stein unter die Lampe legen oder Heizmatten, Heizkabel und Heizsteine verwenden.
  • Damit es nicht zu Verbrennungen kommt, sollte eine Bodentemperatur von 40 °C nicht überschritten werden (hiervon ausgenommen sind bestimmte Wüstenbewohner). Um die Temperatur zu limitieren, verwendet man einen Thermostaten oder eine digitale Zeitschaltuhr, die im regelmäßigen Zyklus an- und wieder ausschaltet (z.B. 10 Minuten anschalten, 30 Minuten ausschalten). Auf keinen Fall darf der gesamte Boden erwärmt werden, sondern jeweils nur ein Teilbereich des Terrariums.
  • Ein erkranktes Tier muss die Möglichkeit erhalten, den Wärmeplatz jederzeit aufsuchen zu können – wann und so lange es will. Um durch Artgenossen nicht gestört zu werden, sollte es deshalb bis zur Genesung in einem separaten Quarantänebecken untergebracht werden. Bei ansteckenden Infektionen ist dies aus Quarantänegründen ohnehin erforderlich. 
  • In den ersten Behandlungstagen wird das erkrankte Tier genau beobachtet. Stellt man fest, dass es sehr lange an der Wärmequelle liegt oder bei Lampen vorwiegend im Zentrum des Lichtkegels, sind vermutlich höhere Temperaturen erforderlich. Liegt es hingegen nur kurz an der Wärmequelle oder weicht es regelmäßig stark zur Peripherie aus, sind die Temperaturen möglicherweise zu hoch. Je nach Verlauf einer infektiösen Erkrankung kann das Temperaturbedürfnis stark variieren. Deshalb sollte das Tier auch in den nachfolgenden Tagen regelmäßig beobachtet werden.

Begleitende Maßnahmen

  • Während einer Fiebertherapie muss die Flüssigkeitszufuhr deutlich erhöht werden. Deshalb sollte immer ein Schälchen mit Wasser bereitstehen, welches täglich gereinigt und frisch aufgefüllt wird.
  • Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit muss häufig gesprüht, ein Teil des Terrariums feucht gehalten und/oder eine Wet-Box verwendet werden. Auch UV-Vernebler haben sich bestens bewährt.
  • Bei Zeichen einer Austrocknung wird Ringer-Lösung (Apotheke) per Einwegspritze (ohne Kanüle) direkt ins Maul gegeben.
  • Auf Bäder durch den Halter ist während der akuten Erkrankungsphase nach Möglichkeit zu verzichten. Dies gilt insbesondere für Infektionen der Atemwege und andere erkältungsbedingte Erkrankungen.

Fiebertherapie – kompakt

  • Terrestrische Arten: Temperaturerhöhung am Aufwärmplatz um 3–5 °C 
  • Teil-aquatile Arten: Erhöhung der Wassertemperatur um 3 °C, Temperaturerhöhung am Sonnen- bzw. Aufwärmplatz um 3 °C-5 °C.
  • Aquatile Arten: Erhöhung der Wassertemperatur tagsüber um 3 °C. Zusätzlich wird eine Halogenlampe über das Wasser gehängt. 
  • Tagsüber für kühle Rückzugsbereiche sorgen, nachts Temperaturabsenkung auf Normalwerte.
  • Zur Temperaturerhöhung wird eine zusätzliche Wärmequelle verwendet, am besten eine Wärmelampe. Die Brenndauer sollte der Sonnenscheindauer im Habitat entsprechen. 
  • Während der Fiebertherapie ist auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
www.reptiliendoktor.com

Regulation der Darmflora

 

Die Darmflora ist eine natürliche Barriere gegen fremde Keime und Krankheitserreger. Durch Medikamente oder Ernährungsfehler kann sie jedoch erheblich geschwächt werden – mit unangenehmen Folgen.

Die Darmschleimhaut wird von zahlreichen Mikroorganismen bevölkert, den sogenannten Darmsymbionten. Die Gemeinschaft aller Darmsymbionten wird umgangssprachlich als Darmflora bezeichnet.

Eine ausgewogene und komplexe Darmflora ist für den Wirtsorganismus von großer Bedeutung. Sie gewährleistet die Aufspaltung wichtiger Nahrungsbestandteile, stellt kurzkettige Fettsäuren her und produziert verschiedene Vitamine, insbesondere Vitamin K, B12, Thiamin und Riboflavin. 

Die Darmflora ist außerdem eine wirksame Barriere gegen fremde Keime und Krankheitserreger.

Neuankömmlingen wird die Ansiedlung erschwert, da alle Darmabschnitte dicht mit Symbionten besetzt sind, die keineswegs wehrlos sind: Viele Symbionten verteidigen sich mit chemischen Abwehrstoffen (antibakteriell wirksamen Enzymen) oder bilden einen schwer durchdringbaren Schutzfilm.

Einige können sogar aggressiv attackieren, indem sie den Gegenspieler aussaugen (Pinozytose) oder verschlingen (Phagozytose). Zudem produziert die Darmflora ein leicht saures Darmmilieu, das für viele Keime unverträglich ist – schlechte Überlebensbedingungen also für Krankheitserreger.

Verschiedene Faktoren können die Darmflora belasten. Hierzu zählen vor allem Durchfall, Ernährungsfehler, Nahrungsverweigerung und Medikamente.

Belastungsfaktor: Ernährung

Der Kot besteht zu einem großen Teil aus Darmsymbionten. Bei Durchfallerkrankungen kann sich deshalb die Zahl der Symbionten innerhalb kurzer Zeit erheblich dezimieren. So entsteht Lebensraum für unerwünschte Mikroorganismen.

Einseitige Ernährung führt zur Bevorzugung bestimmter Symbionten. Werden zum Beispiel vorwiegend Grillen verfüttert, vermehren sich vor allem Symbionten, die deren Inhaltsstoffe abbauen. Die Zahl anderer Symbionten nimmt hingegen ab – aufgrund von Nahrungsmangel. Das so entstehende Ungleichgewicht destabilisiert die Darmflora und kann Verdauungsstörungen und Darmerkrankungen verursachen.

Paradoxerweise führt auch die abrupte Umstellung auf artgerechte Ernährung häufig zu Verdauungsstörungen. Der Grund: Anfangs fehlen geeignete Symbionten, um die gesunde Nahrung zu verarbeiten.

Nahrungsverweigerung führt schon nach kurzer Zeit dazu, dass Darmsymbionten in großer Zahl absterben – auch hier aufgrund von Nahrungsmangel. Nach längerer Nahrungsenthaltung ist der Darm weitestgehend entvölkert.

Eine übergangslos durchgeführte Zwangsfütterung hätte hier negative Folgen, denn die Nahrung könnte nicht adäquat verdaut werden. Stattdessen sollte zuvor die Darmflora wieder aufgebaut werden, am besten mit Hilfe oral zugeführter Symbionten. 

Belastungsfaktor: Medikamente

Zahlreiche Medikamente, insbesondere Antibiotika und Entwurmungsmittel, schädigen die Darmflora, indem sie bestimmte Symbionten schädigen.

Breitband-Antibiotika beispielsweise haben die Aufgabe, eine große Bandbreite verschiedener Bakterienstämme zu zerstören. Dabei unterscheiden sie jedoch nicht zwischen „guten“ und „bösen“ Bakterien. Die Folge: Auch viele der „guten“ Darmbakterien müssen ihr Leben lassen. Antibiotikaresistente Darmbewohner können sich hingegen explosionsartig ausbreiten. So gerät die Darmflora leicht ins Ungleichgewicht. 

Bei bestimmten Medikamenten, Durchfall, Nahrungsverweigerung und schweren Fällen von Fehlernährung ist es deshalb erforderlich, die Darmflora mit Hilfe extern zugeführter Darmsymbionten zu unterstützen.

Der Fachhandel bietet zu diesem Zweck verschiedene Präparate an, deren Wirkprinzip im Wesentlichen auf Hefe- oder Milchsäurebakterien beruht. Wer es preiswerter mag, kann Hefetabletten oder Hefepulver verwenden. 

Bierhefe (Synonyme: Backhefe, Nährhefe, Trockenhefe)

Bierhefe wird zur Stabilisierung der Darmflora eingesetzt oder bei Vitamin-B-Mangelerscheinungen. Sie besteht aus lebenden getrockneten Hefebakterien, die natürlicherweise auch im Darm von Reptilien vorkommen. Bierhefe kann über das Futter gestreut werden oder direkt per Spritze (ohne Kanüle) ins Maul gegeben werden. 

In Tablettenform, flüssig oder als Pulver erhältlich. Anwendungsgebiete: Anorexie (Appetitlosigkeit), Diarrhö (Durchfall). Zusatztherapie bei Antibiotikumgabe, bei Stress, vor und nach Reisen, während der Aufzucht, bei Futterumstellung, Dauertherapie zur Vitaminsubstitution oder Aufrechterhaltung der Widerstandskraft.

Inhaltsstoffe je 100 Gramm: Wasser 6 g, Eiweiß 47,6 g, Fett 1,3 g, Kohlenhydrate 36,1 g, Mineralien: Kalium 1,41 mg, Phosphor 1,9 mg, Eisen 17,6 mg, Mangan 0,53 mg Vitamine: Niacin (B3) 44,8 mg, Pantothensäure (B5) 7,21 mg, Thiamin (B1) 12 mg, Pyridoxin (B6) 4,41 mg, Riboflavin (B2) 3,17 mg, Folsäure (B9) 3,17 mg

Bene-Bac Bird & Reptile® 

Als Gel oder Pulver erhältlich. Bene-Bac Pulver enthält lebende gefriergetrocknete Milchsäurebakterien. Anwendungsgebiete: Anorexie (Appetitlosigkeit), Diarrhö (Durchfall). Zusatztherapie bei Infektionskrankheiten, bei Antibiotikumgabe, bei Stress, vor und nach Reisen, während der Aufzucht, bei Futterumstellung, als Dauertherapie zur Erhaltung der Widerstandskraft.

Bene-Bac Gel und Pulver können zusammen mit dem Futter verabreicht werden. Zur gezielten Behandlung von Einzeltieren aus einer Gruppe oder von Reptilien, die nicht selbständig Nahrung aufnehmen, kann Bene-Bac Gel direkt in den Mund gegeben werden.

Selbst hergestellte Darmsymbionten

Manche Halter verwenden selbst gezüchtete Symbionten. Um Darm-Symbionten für pflanzenfressende Reptilien herzustellen, wird Heu mit der gleichen Menge abgestandenen (!) Wassers in einem Eimer bei Zimmertemperatur angesetzt. Damit keine schädlichen Mikroorganismen in den Aufguss gelangen, sollte mit Handschuhen gearbeitet werden.

Bereits nach 2 Tagen kann der Aufguss den Tieren in einer geeigneten Wasserschale angeboten werden. Besonders reich an Mikroben ist die auf der Wasseroberfläche schwimmende Kahmhaut. Nach zwei bis drei Wochen wird ein neuer Aufguss angesetzt.

Angenehmer Nebeneffekt: Mischt man eine geringe Menge dieser Lösung ins Trinkwasser, lassen sich häufig sogar „trinkfaule“ Reptilien zur Flüssigkeitsaufnahme motivieren.

Abstoßend, aber wirksam: Auch die Verfütterung des Kots gesunder Artgenossen kann geeignet sein, ein gestörtes Darmmilieu wirksam zu verbessern!

www.reptiliendoktor.com

 

TOPlist