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Die Körperfresser kommen!

Griechische Landschildkröte

Sie haben Namen wie aus einem Horrorfilm: Sarkophaga, Calliphora, Lucilia. Und was sie ihren Opfern antun, könnt gruseliger kaum sein.

Sarkophaga, Calliphora und Lucilia legen ihre Eier in lebende Wirte
– und die Opfer sind Reptilien.

Der Geruch von Aas oder Kot lockt sie an.
Besonders gefährdet sind Reptilien mit Verletzungen, offenen Wunden oder Durchfallerkrankungen.
Die Eier werden häufig direkt in die Wunde gelegt bzw. in Nähe der Kloake platziert.

Nach kurzer Zeit schlüpfen die Larven: kleine weißliche Fliegenmaden, die sich zunächst vom abgestorbenen Fleisch im Wundbereich ernähren.
Ist dieses aufgebraucht, beginnen sie damit, das Wirtstier selbst zu verzehren.

Am häufigsten betroffen sind Reptilen, die in Freigehegen gehalten werden.
Ein Fliegenmadenbefall ist relativ schwer zu behandeln, vor allem dann, wenn die Maden schon tiefer ins Gewebe eingedrungen sind.

Vorsorge bei Verletzung und Durchfall

  • Reptilien mit Durchfallerkrankungen sind vor allem dann gefährdet, wenn ihre Kloake über einen längeren Zeitraum hinweg mit Kot verschmiert ist. 
  • Größere Wunden sollten zügig versorgt und, ganz wichtig,  mit Hilfe eines geeigneten Pflasters oder Verbandes abgedeckt werden. 
  • Ist keine angemessene Behandlung möglich, sollten betroffene Tiere vorübergehend in einem mit Fliegendraht abgedecktes Terrarium untergebracht werden.

Infos zur Behandlung von Fliegenmadenbefall findest Du hier: Hautparasiten

Reptiliendoktor.com

Hautparasiten

Zecken

Beschreibung

Zecken kommen bei Wildfängen oder Tieren aus Freigehegen vor. Sie schädigen den Wirt, indem sie ihm Blut entziehen, können aber auch verschiedene Infektionskrankheiten übertragen. Deshalb sollten sie schnellstmöglich entfernt werden.

Behandlung

  • Zecken dürfen weder gedrückt, gequetscht noch mit Öl getötet werden, da sie sonst erregerhaltigen Speichel oder Magen-Darminhalt in die Wunde entleeren könnten. Du entfernst sie am besten mit einer sogenannten Zeckenkarte (Apotheke). Diese schiebst du zwischen Haut und Zecke und erhöhst allmählich den Zug, bis die Zecke schließlich von selbst loslässt. 
  • Wundbehandlung: 1. Desinfektion mit Octenisept®-Spray. 2. Wundschutz mit Octenisept®-Gel. Dieses legt einen feinen Schutzfilm über die verletzte Stelle und schützt sie dadurch vor Keimen. 

Egel

Beschreibung

Betroffen sind vor allem wasserbewohnende Reptilien aus Freigehegen. Egel schädigen den Wirt, indem sie ihm Blut entziehen, können aber auch verschiedene Infektionskrankheiten übertragen. Deshalb sollten sie schnellstmöglich entfernt werden.

Behandlung

  • Setze das befallene Tier in ein Salzbad (16 Gramm Salz auf 1 Liter Wasser) oder streue Salz direkt auf den Egel – er wird dann nach einiger Zeit von selbst abfallen. 

Fliegenmaden

Beschreibung

Einige Fliegenarten, wie z.B. Fleischfliege (Sarcophaga), blaue Schmeißfliege (Calliphora) oder Goldfliege (Lucilia), legen Eier vorwiegend in Hautwunden, Panzerverletzungen, Kloaken, seltener auch in Haut oder Nasenöffnungen von Reptilien. Die ausschlüpfenden Maden können schwere, häufig tödlich endende Gewebsdefekte verursachen und außerdem diverse infektiöse Krankheiten übertragen. Betroffen sind Wildfänge und Tiere aus Freigehegen. Manche Dasselfliegen-Arten („Bremsen“) legen ihre Eier bevorzugt unter die Haut ihrer Wirte oder in die Nasenöffnungen. Betroffene Reptilien werden dann regelrecht von innen her aufgefressen.

Erste Maßnahmen

1. Die Maden werden, soweit möglich, vorsichtig mit einer Pinzette entfernt. 2. Wiederholte Spülungen mit abgekochtem Wasser und Octenisept-Lösung zwingen tiefer sitzende Maden, an die Oberfläche zu kommen, wo sie leichter entfernt werden können. Bei Befall des Panzers kann auch Wasserstoffperoxyd-Lösung (3%) eingesetzt werden. 3. Wundschutz mit Octenisept®-Gel. Dieses legt einen feinen Schutzfilm über die verletzte Stelle und schützt sie dadurch vor Keimen. 

Therapie

  • Je tiefer die Maden eingedrungen sind, desto schwerer sind sie zu beseitigen. Hinzu kommt, dass tote, aber nicht entfernte Maden schwere septische Infektionen verursachen können. Deshalb sollte die Hilfe eines reptilienkundigen Tierarztes in Anspruch genommen werden. Leider ist es trotz veterinärmedizinischer Unterstützung nicht immer möglich, alle Maden zu entfernen. Schwer befallene Tiere sollten deshalb gegebenenfalls eingeschläfert werden, um ihnen unnötige Qualen zu ersparen.

Vorbeugung

  • Um Fliegenmadenbefall zu verhindern, sollten freilaufende Schildkröten mit Wunden oder Durchfallerkrankungen vorübergehend im Terrarium untergebracht werden. Dieses wird mit Fliegengaze abgedeckt.

Milben

Beschreibung

Milben sind als rötliche, helle, graue oder dunkle bewegliche Pünktchen auf Haut bzw. Schuppen zu erkennen. Vor allem Echsen und Schlangen sind betroffen. Bei Echsen werden bevorzugt Maulwinkel, Trommelfell, Nacken, Gelenkbeugen und Kloake befallen. Bei Schlangen können alle Körperpartien befallen sein, wobei die Milben bevorzugt unter den Schuppen sitzen. Milben stellen ein großes Problem in der Schlangenhaltung dar.

Symptome

  • Das Tier kratzt sich oder scheuert sich an Gegenständen.
  • Es liegt oft auffallend lange im Wasserbecken.
  • Allgemeine Unruhe
  • Eventuell: Bewegungsunlust, Müdigkeit, Nahrungsverweigerung

Komplikationen

  • Milben schwächen den Körper, indem sie ihm Blut entziehen. Mögliche Folge: Anämie
  • Die Einstiche können sich infizieren, es drohen Hautentzündungen, verschiedene bakterielle Infektionen, Abszesse, im schlimmsten Fall Sepsis und septischer Schock
  • Häutungsprobleme
  • Milben können verschiedene Infektionen übertragen.

Begünstigende Faktoren

  • Feucht-warme Bedingungen. Das Klimaoptimum von Milben liegt bei einer Luftfeuchtigkeit von 80–90 % und Temperaturen zwischen 25 und 30 °C. Sie sind dämmerungsaktiv und meiden helles Licht und UV-Strahlung
  • Kleine oder dicht besiedelte Terrarien. 
  • Suboptimale Hygiene.

Therapie

  • Zur Milbenbekämpfung stehen uns mit Animedica-Flee-Silikonspray (für das Terrarium) und Martec Pet Care Antiparasite Spray (für das Tier) inzwischen gute und relativ ungefährliche Anti-Milbenmittel zur Verfügung. Frontline-Spray und Milben-Strips sollten deshalb nur noch in besonders hartnäckigen Fällen verwendet werden.
  • ​1.Wahl bei der Milbenbekämpfung am Tier ist gegenwärtig Martec Pet Care Antiparasite Spray (Wirkstoff: Geraniol). Dieses Präparat ist allerdings nur in der Schweiz erhältlich (Stand 2018). In Deutschland und Österreich ist man gezwungen, nach Präparaten mit gleichem Wirkstoff suchen.
  • ​2. Wahl ist Frontline® Spray (Wirkstoff: Fipronil). Achtung: Vergiftungsgefahr bei falscher Anwendung! Es darf nicht mit Schleimhäuten in Berührung kommen und nicht ins Trinkwasser geraten! Vergiftungsgefahr besteht vor allem dann, wenn sich frisch behandelte Tiere ins Wasser- oder Badegefäß legen und dann daraus trinken. Vorsicht ist auch bei Chamäleons geboten – hier kam es schon zu Todesfällen! 
  • 3. Wahl sind Milbenstrips. Achtung: Vergiftungsgefahr bei falscher Anwendung! Insbesondere die Aufhängung in Nähe von Trink- oder Badebecken ist gefährlich, da sich der Wirkstoff im Wasser zu toxischen Konzentrationen anreichern kann.
  • ​Behandlung infizierter Bissstellen: 1. Desinfizierung mit Octenisept®-Spray. 2. Wundschutz mit Octenisept®-Gel. Dieses legt einen feinen Schutzfilm über die betroffene Stelle und schützt sie dadurch vor Keimen.

Terrarien-Sanierung

  • Der Bodengrund wird aus dem Terrarium entfernt und entsorgt. 
  • Alle weiteren Einrichtungselemente werden mit über 60 °C heißem Wasser abgespült. 
  • Danach wird die gesamte Innenfläche der Terrariums mit Animedica-Flee-Spray behandelt. 
  • Im Gegensatz zu den bisherigen pestizidhaltigen Mitteln können die Tiere hier sofort wieder ins Terrarium.
  • Nach einigen Tagen wird der Behandlungserfolg überprüft – es dürfen keine lebenden Milben mehr vorhanden sein.
  • Die Behandlung kann bei Bedarf wiederholt werden.
  • Viele Halter verwenden zur natürlichen Desinfektion des Terrariums einen kompakten Hand-Dampfreiniger, die sogenannte „Dampfente“.  Gerät erzeugt 150 °C heißen Wasserdampf – allerdings nur direkt an der Mündung. Der Nachteil: In Spalten und Nischen lebende Milben werden mit dem Dampfstrahl nicht erreicht. 

Vorsorge

  • Einsatz von Raubmilben
  • Senkung der Luftfeuchtigkeit, bzw. bessere Durchlüftung
  • Konsequente Haltungshygiene
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Tipps vom Profi: UV-Licht

Baby-Krokodil im Rotlicht

UV-Strahlung unterstützt die Knochenbildung – das ist bekannt. Doch es  bewirkt noch wesentlich mehr. 

  • UV-Licht fördert die Vitamin D3-Produktion und somit die Knochenbildung.
  • Durch Stimulierung des „Aktivitätshormons“ Noradrenalin verbessert es Stimmung, Antrieb und Wachheit.
  • Es fördert den Stoffwechsel der Haut und erhöht deren Widerstandsfähigkeit.
  • Es besitzt keimtötende Eigenschaften, vor allem gegenüber Viren und Pilzen. 
  • Viele nachtaktive Tiere verbringen den Tag im Schatten und nutzen so die dort vorhandene geringere UV-Strahlung
    Auch sie benötigen also, je nach Art und Verbreitungsgebiet, UVB- bzw. UVA-Strahlung! 
  • UV-Lampen sollten regelmäßig ausgetauscht werden. Denn mit zunehmender Betriebszeit wird ihr UVB-Strahlungsanteil kontinuierlich geringer.
    Ohne Austausch drohen Rachitis bzw. Osteomalazie!
  • UV-Leuchtstoffröhren und –Kompaktlampen werden nach ca. 6 Monaten ausgetauscht. 
  • HQI-UV-Lampen (Lucky Reptiles Bright-Sun und vergleichbare Modelle anderer Hersteller) werden nach spätestens 12 Monaten ausgetauscht.
  • Normales Fenster- oder Terrarienglas ist für kurzwellige UV-Strahlung undurchlässig. Deshalb wird der Strahler normalerweise über dem Lüftungsgitter angebracht.
    Die Metallgaze des Lüftungsgitters reduziert UV-Strahlung „nur“ um etwa 30–35 %. 
  • Der Abstand einer Leuchte hat erheblichen Einfluss auf die Intensität der UV-Strahlung
  • Je geringer der Abstand ist, desto mehr überwiegt der aggressive kurzwellige Bereich (UVB bzw. UVC) zu. Dann drohen Bindehaut- und Hornhautschäden. 
  • Je weiter der Abstand ist, desto mehr überwiegt der milde langwellige Strahlungsbereich (UVA). Bei zu großem Abstand verliert die Leuchte ihre Wirkung.
  • Die Emission von UV-Strahlern ist anfangs am intensivsten. Ein neugekaufter Strahler sollte deshalb zunächst mit größerem Abstand betrieben werden. Nach mehrwöchiger Betriebszeit kann er  dann in normaler Entfernung montiert werden. 
  • Grundsätzlich sollte der Strahlungsradius einer UV-Leuchte groß genug sein, um das gesamte Tier zu bestrahlen. Nur dann ist eine effektive Vitamin-D3-Synthese möglich.
    Tiefhängende Lampen, die nur einen Teilbereich bestrahlen, erhöhen außerdem die Gefahr punktueller Verbrennungen durch kurzwellige UV-Strahlung

 

Das könnte dich auch interessieren: UV-StrahlungUV-Lampen regelmäßig austauschen? – Der große Terrarienlampen-Check

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„Irgendetwas stimmt nicht“ – Haltungsfehler

Chamäleon schläft
Dein Tier frisst nicht, liegt ständig unter der Wärmelampe, ist wenig aktiv.
Du spürst, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, findest aber keine konkreten Anhaltspunkte für eine bestimmte Krankheit.
Ist das ein Fall für den Tierarzt? Vielleicht – doch zuvor lohnt ein kritischer Blick auf die Haltungsbedingungen, denn mehr als 90% aller Beeinträchtigungen und Erkrankungen bei Reptilien werden durch allgemeine Haltungsfehler verursacht.
 

Häufige Haltungsfehler

  • Zu niedrige Temperaturen, fehlende Wärmelampe 
  • Falsche Ernährung
  • Dehydratation durch zu  trockene Haltung 
  • Zu schwache Beleuchtung. 
  • Ungeeignete UV-Lampe bzw. Vitamin-D-Unterversorgung 
  • Unzureichende Vitamin- und Mineralstoffversorgung. 
  • Zu feuchte Haltung
  • Fehlendes Klimagefälle 
  • Zu hohe Temperaturen, keine Nachtabsenkung 

Detaillierte Infos hierzu findest Du unter: Das artgerechte Terrarium, Haltungsempfehlungen.

Mensch hält Leguan

Zu niedrige Temperaturen 

Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden von Reptilien werden in erster Linie durch artgerechte Temperaturverhältnisse gewährleistet. Erst wenn eine bestimmte Körpertemperatur – die sogenannte Betriebstemperatur – erreicht ist, arbeitet ihr Stoffwechsel auf optimalem Niveau.

Fehlende, zu schwache oder zu kurz brennende Wärmequellen sind die häufigste Ursache für Symptome wie Nahrungsverweigerung, Bewegungsunlust oder Lethargie. 

Detaillierte Info findest Du unter: Vorzugs- und Betriebstemperatur, Haltungsempfehlungen. 

Ernährungsfehler 

Detaillierte Infos findest Du unter: Mangelernährung und Übergewicht 

Dehydratation 

Akuter Flüssigkeitsmangel geht häufig mit Appetitlosigkeit, Bewegungsunlust und Rückzug einher. Typische Zeichen eines chronischen Flüssigkeitsmangels sind: 

  • Eingefallene Augen 
  • Faltige Haut im Nacken und entlang der Körperseiten 
  • Zieht man an einer Hautfalte, zieht sie sich erst nach einer gewissen Zeit wieder in die ursprüngliche Position zurück 
  • Gewichtsverlust 
  • Eingedickter Kot, Verstopfung 
  • Erhöhtes Trinkbedürfnis 
  • Nahrungsverweigerung und Lethargie 

Detaillierte Infos findest Du unter: Dehydratation 

Starker Parasitenbefall 

Farb- oder Konsistenzveränderungen des Kotes, Appetitlosigkeit, Schwäche oder Abmagerung können Hinweise auf eine Parasitenbelastung sein. Eine Kotuntersuchung bringt Klarheit. 

  • Fülle möglichst frischen Kot in einen sauberen Plastikbeutel. 
  • Klebe darauf ein Etikett mit Bezeichnung der Tierart und Datum der Entnahme. 
  • Im Idealfall sollte die Probe innerhalb 4 Stunden einem Labor oder Tierarzt vorgelegt werden, sie kann aber auch bis zu 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden. In letzterem Fall ist wegen potentieller Zoonose-Gefahr auf strengste Hygiene zu achten. Wasche Dir also gründlich die Hände und sichere die Kotprobe durch eine zusätzliche Umverpackung! 
  • Alternativ kann der Tierarzt auch vor Ort eine Darmspülung vornehmen, um Material für eine Kotprobe zu erhalten. 

Detaillierte Infos findest Du unter: Darmparasiten, Lungenwürmer, Zungenwürmer 

Stressbelastung 

Chronischer Stress belastet das Immunsystem und führt zu charakteristischen Verhaltensänderungen wie Rückzug, Lethargie und gestörtem Ernährungsverhalten.
Später kommen oft körperliche Störungen hinzu, z.B. Infektionskrankheiten, Wundheilungsstörungen oder chronische Vereiterungen. Häufige Stressursachen sind: 

  • Chronische Unterdrückung durch dominante Artgenossen 
  • Revierkonflikte durch zu viele Tiere in zu kleinen Gehegen 
  • Für einzeln lebende Arten stellt Gruppenhaltung eine erhebliche Belastung dar. 
  • Ungeeignetes Geschlechterverhältnis: mehr Männchen als Weibchen, mehrere rivalisierende Männchen oder Weibchen auf engem Raum
  • Fehlende Rückzugsmöglichkeiten und blicksichere Verstecke 
  • Fehlende Möglichkeiten zur Regeneration (insbesondere zu schwache Wärmelampe bzw. Wärmequelle) 

Detaillierte Infos findest Du unter: Akute Stressbelastung, Chronische Stressbelastung

Chamäleon sehr nah

Winter- und Sommerruhezeit 

Appetitlosigkeit, Lethargie und Rückzugsverhalten können typische Anzeichen einer bevorstehenden Ruhezeit sein. Reptilien aus gemäßigten Zonen benötigen eine mehrmonatige Winterruhe, manche Wüsten- oder Steppenbewohner hingegen eine Sommerruhezeit. 

Detaillierte Infos findest Du unter: Überwinterung, Überwinterung verschiedener Arten. 

Überwinterung 

Zeigen Reptilien nach der Überwinterung Appetitlosigkeit, Lethargie und Rückzugsverhalten, liegt möglicherweise eine posthibernale Anorexie, vielleicht sogar eine posthibernale Sepsis vor. Als mögliche Ursachen kommen in Frage: 

Detaillierte Infos findest Du unter: Überwinterung, Überwinterung verschiedener Arten 

Hypoglykämie 

Mit Hilfe einer einfachen Maßnahme kann  Hypoglykämie diagnostiziert und gleichzeitig auch behandelt  werden: Benetze die Schnauze mit einem in Zuckerwasser getränktem Wattestäbchen. Danach müsste sich der Zustand rasch bessern. 

Detaillierte Infos findest Du unter: Hypoglykämie 

Akute oder chronische Krankheit 

Appetitlosigkeit, Lethargie und Bewegungsunlust können natürlich auch Zeichen einer Krankheit sein. Wenn darüber hinaus noch weitere Symptome vorliegen, sollte baldmöglichst ein reptilienkundiger Tierarzt aufgesucht werden. 

Detaillierte Infos findest Du unter: Symptom-Finder und Reptilienkundige Tierärzte

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Die Krankheiten europäischer Landschildkröten

Eine Übersicht der häufigsten Haltungsfehler und Krankheiten bei Testudo hermanni, Testudo marginata, Testudo horsfieldii, Testudo graeca.

Viele Krankheiten führen bereits in frühen Stadien zu bestimmten Verhaltensänderungen, die ein aufmerksamer Beobachter erkennen kann – wenn er weiß, worauf zu achten ist. 

  • Typische Begleiterscheinung einer Erkrankung sind geringer Appetit oder vollständige Nahrungsverweigerung.
  • Viele Krankheiten gehen mit einer allgemeinen Schwächung einher. Diese äußert sich in Bewegungsunlust und nachlassender Körperspannung. In schweren Fällen können die Beine so schwach sein, dass der Panzer beim Laufen über den Boden schleift. 
  • Auffällige Bewegungen oder veränderte Bewegungsabläufe können ein Zeichen für Schmerz sein.
  • Kranke Schildkröten neigen dazu, sich zurückzuziehen oder einzugraben.
  • Je länger der Rückzug dauert, desto schwerer ist meistens auch die Erkrankung.
  • Bei akuten Infektionen verspüren sie außerdem ein gesteigertes Bedürfnis nach Wärme. Also suchen sie einen warmen Platz und vergraben sich dort. Manchmal lassen sie dabei den oberen Teil des Panzers so weit aus der Erde herausstehen, dass dieser weiterhin von der Sonne erwärmt wird.
  • Achte immer auf die Ausscheidungen Deines Tieres. Auffällige Veränderungen sind oft der erste und auffälligste Hinweis auf eine Erkrankung.

Bei genauer Untersuchung wirst Du vielleicht noch weitere Veränderungen feststellen können. Diese weisen Dir den Weg zu bestimmten Krankheiten und sind deshalb der erste Schritt für eine erfolgreiche Therapie.

Hierbei unterstützt Dich unser SYMPTOM-FINDER.

Mehr als 90% aller Reptilien-Krankheiten werden durch suboptimale Haltungsbedingungen verursacht – dies zeigt, wie wichtig eine artgerechte Haltung für die Gesundheit unserer Reptilien ist.

Wenn Deine Schildkröte bereits erkrankt ist, kann meistens nur noch der Tierarzt helfen. Zusätzlich ist jedoch eine konsequente Verbesserung der Haltungsbedingungen unerlässlich – andernfalls kann die Krankheit erneut ausbrechen. 

Der Aufwand wird mit Sicherheit belohnt, denn bereits durch geringfügige Haltungsverbesserungen lassen sich großartige Effekte erzielen.

Hier geht`s zu den HALTUNGSEMPFEHLUNGEN

Typische Haltungsfehler: 

  • Futter mit zu hohem Fett- und Eiweiß-Gehalt 
  • Futter mit ungeeignetem Kalzium-Phosphor-Verhältnis
  • Haltung im Terrarium – statt im Freigehege
  • Zu trockene Haltungsbedingungen (vor allem bei Jungtieren!)
  • Verzicht auf Überwinterung

Arzt desinfiziert sich die Hände

KRANKHEITEN

Häufig:

Rachitis, Dehydratation, Gicht, Harnwegsinfektion, Harnsteine, Nierenerkrankung, Lebererkrankung, Darmparasiten, Durchfall, Verstopfung, Legenot, Atemwegserkrankung, Schnupfen, Hautparasiten, Nahrungsverweigerung, Mangelernährung, Übergewicht (Größenwuchs) 

Gelegentlich:

Bindehautentzündung, Augenerkrankung, Ohrabszess, Stomatitis, Papageienschnabel, Herz-Kreislaufschwäche, Gastroenteritis, AbmagerungGallenwegserkrankung, Pankreatitis, Penis- und Hemipenis-Erkrankung, Erkrankung der Kloake, Darmverschluss, Darmvorfall, Gelenkserkrankung, Verletzung des Bewegungsapparates, Verletzung von Haut und Bindegewebe, Verletzung der Nerven, Wundinfektion, Abszess, Bakterielle Hautinfektion, Haut-Mykose, Panzerinfektion, Verletzung des Panzers, Hypoglykämie, Diabetes, Schilddrüsen-Unterfunktion, Anämie, Neoplasie, Vitamin A-Überdosierung, Vitamin D-Überdosierung, Schock, Sepsis, Verbrennung, Überhitzung, Vergiftung, Erfrierung, Posthibernale AnorexiePosthibernale Sepsis, Akute Stressbelastung, Erschöpfungssyndrom

Selten: 

Polyneuropathie, Vitamin C-Mangel, Vitamin E-Mangel, Vitamin B1-Mangel, Chronische Stressbelastung

Ansteckende Krankheiten:

Herpes-Virus, URTD, Irido-Virus, Oxyuren, Hexamiten, Spulwürmer, Bandwürmer

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Wildlife filming and photography – Living Zoology in Komodo NP

Wir fingen an mit Living Zoology zu arbeiten, mit einem jungen enthusiastischen Herpetologen. Dieser hat wunderbare Dokumentarfilme gemacht, über das Leben der Reptilien, Säugetieren und deren Lebensgrundlagen, die wir gerne veröffentlichen würden. Ihre Arbeit ist faszinierend und wir finden, ihre Interessanten und ungewöhnlichen Aufnahmen aus den Ländern dieser Welt, dass sollten viele Menschen sehen.

Komodo dragon (Varanus komodoensis) by Living Zoology
Komodo dragon (Varanus komodoensis) by Living Zoology
Komodo dragon (Varanus komodoensis) by Living Zoology

Zu hohe Luftfeuchtigkeit – Was tun?

Der häufigste Grund für unnatürlich hohe Luftfeuchtigkeit ist eine suboptimale Luftzirkulation.
Die dabei entstehende Staunässe begünstigt die Ausbreitung von Bakterien und Pilzen.
Häufige Folge: Atemwegs- und Hauterkrankungen bei den Insassen.

 

Für eine gute Luftzirkulation benötigt man mindestens zwei Lüftungsflächen, die auseichend groß und richtig positioniert sind. 

Die Lüftungsflächen sollten nicht durch Einrichtungsgegenstände zugestellt sein. Ist dies der Fall, kannst du durch entsprechende Umbauten für Abhilfe sorgen.

Zusätzlich können kleine Ventilatoren (z.B. Computerbelüftungen) zur Unterstützung der Belüftung  eingesetzt werden.

Der Verdunstungs-Test

Im Terrarium versprühtes Wasser sollte nach maximal zwei Stunden verdunstet sein. Andernfalls ist die Belüftung nicht optimal und sollte verbessert werden.

Probleme durch zu hohe Luftfeuchtigkeit

  • Fördert bestimmte Bakterien und Pilze, z.B. Schimmelpilze und Fäulnisbakterien.
  • Belastet die Atemwege, z.B. durch eingeatmete Schimmelsporen.
  • Leberbelastung durch geschluckte Schimmelsporen.
  • Pathogene Pilze können Haut- oder Panzermykosen verursachen.
  • Fäulnisbakterien begünstigen bakterielle Haut- und Panzerinfektionen.

Maßnahmen zur Senkung der Luftfeuchtigkeit

  • Reduziere wasserspeichernder Substrate, wie z.B. Torf oder Kokosfaser). 
  • Verbessere die Wasserdurchlässigkeit des Bodens durch Verwendung von Steinen, Sand oder Kies.
  • Durch Installation einer Wärmelampe können trocken-warme Stellen geschaffen werden.
  • Beachte: In jedem Feucht- oder Regenwaldterrarium sollten trockene Stellen vorhanden sein, damit die Haut der Bewohner ausreichend abtrocknen kann.
    Dies ist die wirksamste Vorsorge gegen Hautmykosen und bakterielle Hautinfektionen. 

 

Dies könnte dich auch interessieren: Luftfeuchtigkeit – Bekämpfung von Mykosen – Bekämpfung von BakterienIst Dein Terrarium gut belüftet?

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Zu geringe Luftfeuchtigkeit – was tun?

 

Die Luft unserer modernen Wohnräume ist für die meisten Reptilien viel zu trocken. Verschiedene Maßnahmen können helfen.

Maßnahmen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit

  • Morgens und abends Wasser sprühen.
  • Verwendung feuchtigkeitsspeichernder Materialien (z.B. Torf oder Kokosfaser) 
  • Wasserschalen oder Wasserbecken ins Terrarium stellen.
  • Zur automatisierten Erhöhung der Luftfeuchtigkeit sind UV-Vernebler hervorragend geeignet. Diese bekommt man heutzutage preisgünstig in jedem Baumarkt. UV-Vernebler liefern einen feinen und äußerst dekorativen Nebel. In großen Terrarien oder Terrarien-Anlagen können außerdem Beregnungsanlagen eingesetzt werden. 
  • Soll nur ein bestimmter Bereich im Terrarium feucht gehalten werden, verwendet man eine Wet-Box. 
    Diese lässt sich sehr einfach herstellen: Man nimmt eine Plastikbox, schneidet eine ausreichend große Öffnung hinein und füllt sie mit angefeuchtetem Material, z.B. Humus oder Kokosfasern. Das verwendete Material sollte nicht zur Schimmelbildung neigen und regelmäßig gewechselt werden.
    Viele Reptilien, insbesondere Schlangen, nutzen die Wet-Box auch zu Häutung und Eiablage. 
  • Regelmäßige Bäder können Flüssigkeitsdefizite vorübergehend ausgleichen.
  • Beachte: In jedem Trocken- und Wüstenterrarium sollten auch ein feuchter Bereich vorhanden sein. 

Gesundheitsbelastungen durch zu geringe Luftfeuchtigkeit

  • Häutungsprobleme
  • Austrocknung der Schleimhäute. Dadurch erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte. Trockene Luft begünstigt insbesondere Viren!
  • Erhöhte Staubbildung. Belastung der Atemwege und Augen durch kontaminierten Staub. Dadurch erhöhte Anfälligkeit für Augen- und Atemwegserkrankungen.
  • Haut-Einrisse ermöglichen das Eindringen von Krankheitserregern. 
  • Veränderungen der Hautflora bewirken eine Schwächung der Infektabwehr. Dadurch erhöhte Anfälligkeit für Haut- und Schleimhauterkrankungen.
  • Durch chronischen Flüssigkeitsmangel bzw. Dehydratation steigt die Anfälligkeit für Nieren- und Stoffwechselerkrankungen. 

 

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Lebenselixier Wärme

Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden von Reptilien werden in erster Linie durch artgerechte Temperaturverhältnisse gewährleistet.
Ein optimales Temperaturmanagement ist deshalb der mit Abstand wichtigste Faktor im Terrarium.

Im Gegensatz zu Säugetieren, die ihre Körperwärme selbst produzieren, sind Reptilen als wechselwarme Tiere dazu nicht in der Lage.
Sie sind zur Regulation ihrer Körpertemperatur auf externe Wärmequellen angewiesen, wie z.B. die Lufttemperatur oder direkte Sonnenstrahlung.

Erst wenn eine bestimmte Körpertemperatur, die sogenannte Betriebstemperatur, erreicht ist, arbeitet ihr Stoffwechsel auf optimalem Niveau. 

Können Reptilien ihre Betriebstemperatur nicht erreichen, sind sie gezwungen, auf Sparmodus umzuschalten. Viele Körperfunktionen verlieren dann einen Teil ihrer Leistungsfähigkeit, auch der Stoffwechsel und das Immunsystem.
Hält dieser Zustand längere Zeit an, steigt die Gefahr von Erkrankungen. 

Betriebstemperatur

Alle sonnenbadenden Reptilien benötigen zum Erreichen ihrer Betriebstemperatur ein ausreichendes Maß an direkter Wärme von oben. Dies kann im Terrarium mit Hilfe von Wärmelampen realisiert werden. 

Die hierzu erforderliche lokale Höchsttemperatur am Sonnenplatz sollte in der Regel deutlich über der Betriebstemperatur der jeweiligen Art liegen. Andernfalls ist die ausreichende Erwärmung innerhalb eines angemessenen Zeitraumes nicht möglich.

Um z.B. Testudo hermanni auf 35° C Betriebstemperatur zu erwärmen, sind lokale Höchsttemperaturen von bis zu 45° C erforderlich.

Lokale Höchsttemperaturen für weitere Arten: mediterrane Eidechsen 35–45° C, amerikanische Schmuck-Wasserschildkröten 40–45 °C, viele Wüstenbewohner 45°–50° C und darüber. 

Nicht sonnenbadende Reptilien und Wald- bzw. Regenwaldbewohner bevorzugen eine indirektere, homogenere Wärmeverteilung, vorwiegend über Boden und Luft. Hierzu eignen sich neben Heizlampen auch Heizmatten, Heizkabel und Heizsteine.

Die zum Erreichen der Betriebstemperatur erforderliche lokale Höchsttemperatur liegt hier gewöhnlich niedriger als bei sonnenbadenden Reptilien. Für eine Reihe von Arten ist weder ein spezifischer Aufwärmplatz noch eine zusätzliche Beheizung erforderlich. 

Wärmequellen

Schöne Eidechse im Rotlicht

Die Wärmequellen sollten lange genug brennen, damit den Tieren genug Zeit bleibt, sich mehrfach täglich aufzuwärmen.

Falls mehrere Tiere gehalten werden, müssen unter Umständen mehrere Heizquellen installiert werden, damit sich alle Tiere ausreichend erwärmen können.

Halogenstrahler sind für wärmebedürftige Arten (die meisten Schildkröten und Echsen) gut geeignet, da sie einen hohen Anteil an Wärmestrahlung produzieren. Sie sollten in Kombination mit einer starken Lichtquelle eingesetzt werden.

Die sehr beliebten kompakten HQI-UV-Lampen (z.B. Bright Sun UV Desert von Lucky Reptile) besitzen hervorragende Licht– und UV-Eigenschaften. Ihr Wärmeanteil ist jedoch vergleichsweise gering.

Für wärmebedürftige Arten müssen diese Lampen deshalb verhältnismäßig tief gehängt werden, was u.a. eine starke UV-Bestrahlung zur Folge hat. Dies vertragen einige Schildkröten und verschiedene wüstenbewohnende Echsen, aber keinesfalls alle Arten.
Für wärmebedürftige tagaktive Reptilien ist deshalb eine Kombination aus HQI-UV und Halogenstrahler oft die bessere Lösung.

Einige Heizquellen, darunter Infrarot- und Keramikstrahler, Heizmatten und Heizschlangen, müssen mit Vorsicht eingesetzt werden, da ihre Wärme nicht an Lichtstrahlung gekoppelt ist. Diese Art der Wärme kommt in der Natur lediglich als Restwärme vor, z.B. bei erwärmtem Gestein.

Unter natürlichen Bedingungen sinkt diese Restwärme nachts, bei fehlender Sonnenstrahlung, kontinuierlich ab. Künstliche Heizquellen hingegen behalten ihre Temperaturen bei und irritieren somit das Temperaturverarbeitungssystem der Reptilien. Das kann unter Umständen zu schweren Verbrennungen führen. 

Unterkühlung und Überwärmung

Zu geringe Haltungstemperaturen sind eine der Hauptursachen für Erkrankungen.
Fehlende, zu schwache, zu weit entfernt montierte oder zu kurz brennende Wärmequellen machen es den Tieren unmöglich, ihre Betriebstemperatur zu erreichen.
Die Folge sind u.a. Verdauungsstörungen und eine herabgesetzte Immunabwehr, im weiteren Verlauf Stoffwechselstörungen und Infektionskrankheiten.

Jedoch hat auch ein Zuviel an Wärme negative Auswirkungen. Zu hohe Haltungstemperaturen am Tag oder in der Nacht führen zu verstärkter Nahrungsaufnahme und zu übermäßig schnellem Wachstum.
Dies ist verbunden mit einem erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralien. Wird der Bedarf nicht gedeckt, kommt es zu Mangelzuständen, wie z.B. Rachitis.

Fehlt ein kühler Rückzugsbereich, drohen Übergewicht, Lebererkrankungen, abnorm beschleunigtes Wachstum und Stoffwechselstörungen.

Wie erkennt man Temperaturdefizite?

Wichtige Hinweise gibt das instinktive Verhalten des Tieres. Liegt es sehr lange unter der Wärmelampe oder bevorzugt es das Zentrum des Lichtkegels, benötigt es vermutlich höhere Temperaturen. In diesem Fall sollte die Wärmestrahlung erhöht werden.

Weicht es hingegen regelmäßig zur Peripherie hin aus, ist die Temperatur vermutlich zu hoch. Hier sollte die Wärmestrahlung verringert werden. Vergleichbares gilt für Heizmatten oder Heizschlangen.

Zeigt ein Tier mangelnde Aktivität, Bewegungsunlust, geringen Appetit, Rückzugsverhalten, Verdauungsstörungen oder Anfälligkeit für Infektionskrankheiten, kann dies auf zu geringe Temperaturen hinweisen.

Verbringt es hingegen viel Zeit im Schatten oder vergräbt sich, läuft es ruhelos umher, zeigt übermäßiges Nahrungsbedürfnis, wächst schnell und neigt zu Übergewicht, kann dies ein Zeichen für zu hohe Temperaturen sein.

Temperaturgefälle

Fiji banded iguana

Im Terrarium sollte ein mehr oder minder ausgeprägtes Temperaturgefälle herrschen.
So werden die Tiere in die Lage versetzt, ihre Körpertemperatur selbstständig zu regulieren, indem sie je nach Bedarf wärmere oder kühlere Bereiche aufsuchen.

Hierzu wird das Terrarium in zwei Temperaturzonen unterteilt: in einen wärmeren, trockeneren, helleren Bereich (hier werden Wärmestrahler bzw. Heizmatte montiert) und in einen kühleren, feuchteren, dunkleren Bereich, der, je nach Tierart, schwächer beheizt wird bzw. unbeheizt bleibt. 

Um ein maximales Temperaturgefälle zu bieten, wird die Wärmequelle bei bodenbewohnenden Reptilien nicht zentral, sondern seitlich versetzt montiert. Für kletternde Reptilien wird die Wärmequelle so angebracht, dass ein warmer oberer und ein kühler unterer Bereich entstehen.

Alle sonnenbadenden Reptilien, insbesondere solche aus trockenen Höhenlagen oder Wüstenregionen, benötigen in der Regel hohe Temperaturgradienten, das bedeutet: Die Temperaturen sind an der wärmsten Stelle – unter der Wärmelampe – wesentlich höher als an der kühlsten Stelle.

Für Bewohner von Feuchtgebieten, Laub- und Regenwäldern gilt das Gegenteil. Hier ist die Temperaturdifferenz zwischen wärmster und kühlster Stelle deutlich geringer.

Tages- und Jahreszyklen

In subtropischen und gemäßigten Zonen sinken die Temperaturen nachts deutlich ab und damit auch Stoffwechsel und Aktivität. Um Stoffwechselstörungen zu vermeiden, sollten deshalb alle Heizquellen des Terrariums nachts ausgestellt werden – am besten per Zeitschaltuhr.

Für Tiere aus tropischen Regionen, wo nur geringe Temperaturschwankungen auftreten, gilt das Gegenteil: Hier muss die Heizquelle häufig auch nachts angeschaltet bleiben. 

Auch die Jahreszyklen sollten beachtet werden.
Tiere aus gemäßigten Zonen benötigen eine mehrmonatige Winterruhe mit völliger Nahrungsabstinenz, Tiere aus subtropischen Zonen zumindest eine mehrwöchige Ruhezeit bei reduzierter Wärme und Nahrung.
Für Reptilien aus tropischen Zonen können simulierte Regen- oder Trockenzeiten erforderlich sein.

Ermittlung der Höchst- und Tiefsttemperaturen

Thermometer zur Messung der Lufttemperatur sollten dort angebracht werden, wo sich die Tiere gewöhnlich aufhalten, also bei Bodenbewohnern in Bodennähe, bei Baumbewohnern im oberen Teil des Terrariums.

Vier Messwerte sind besonders wichtig: 

  • Lufttemperatur am Tag,
  • Lufttemperatur in der Nacht,
  • Höchsttemperatur an der wärmsten (vom Tier erreichbaren) Stelle des Terrariums,
  • Tiefsttemperatur an der kühlsten erreichbaren Stelle.

Infektionskrankheiten und Wärme

Krokodil sehr nah

Die Fieberreaktion ist ein uralter körpereigener Abwehrmechanismus gegen krankmachende Mikroorganismen.
Überschreitet deren Zahl oder Virulenz einen bestimmten Schwellenwert, erhöht das Gehirn den Wärmesollwert. Bei Säugetieren steigt nun automatisch die Körpertemperatur – sie bekommen Fieber.

Reptilien sind als wechselwarme Tiere dazu nicht in der Lage. Doch auch sie zeigen eine Fieberreaktion: Der erhöhte Wärmesollwert führt zu einem erhöhten Wärmebedürfnis.
Die Folge: Sie suchen besonders warme Bereiche auf, um sich dort auf Fiebertemperatur zu erwärmen. 

Dies ist allerdings im Terrarium in der Regel nicht möglich. Deshalb muss der Halter eingreifen und die Temperatur am Sonnen- bzw. Aufwärmplatz um mehrere Grad erhöhen.

Die natürliche Fieberreaktion sollte unbedingt gefördert werden, denn sie verkürzt nicht nur die Krankheitsdauer, sondern senkt auch die Mortalitätsrate signifikant. 

Vorsichtsmaßnahmen beim Einsatz von Wärme

  • Sonnenexposition kann Glasbehälter so stark erwärmen, dass eine lebensbedrohliche Überhitzung droht.
    Artgerechte Temperaturen können wesentlich besser eingehalten werden, wenn das Terrarium an einem unbesonnten Platz steht. 
  • Während des Hochsommers kommt es in Wohnräumen zu einem teilweise erheblichen Temperaturanstieg. Im Terrarium können schnell lebensbedrohliche Temperaturen erreicht werden.
    Regelmäßige Temperaturmessungen während der Sommermonate helfen, mögliche Überhitzungssituationen rechtzeitig zu erkennen.
    Durch bessere Belüftung, Schattierung und die Inaktivierung von Beheizungssystemen solltest du rechtzeitig gegensteuern.
  • Heizlampen werden bei kletternden oder springenden Arten grundsätzlich mit einem Schutzkorb versehen, um Verbrennungen der Tiere zu vermeiden.
  • Um Überhitzungen der Tiere durch Wärmelampen oder Heizmatten zu vermeiden, muss ihnen die Möglichkeit gegeben werden, kühlere Bereiche aufzusuchen.
    Das gilt insbesondere in kleinen Terrarien.
    Um ein Wärmegefälle zu schaffen, wird die Wärmelampe deshalb möglichst weit seitlich im Terrarium montiert. Auf der gegenüberliegenden kühleren Seite muss ein schattiger Unterschlupf vorhanden sein.
  • Eine unsachgemäße Verwendung von Heizmatten bzw. erwärmten Steinen kann leicht zu Verbrennungen führen. Deshalb dürfen, abhängig von der gehaltenen Art, bestimmte Oberflächentemperaturen nicht überschritten werden.
    Um die Temperatur zu limitieren, benutzt man einen Thermostaten oder alternativ eine digitale Zeitschaltuhr, die im regelmäßigen Zyklus an- und wieder ausschaltet, z.B. 10 Minuten angeschaltet und 30 Minuten ausgeschaltet.
    In der Regel sollte nicht der gesamte Boden erwärmt werden, sondern jeweils nur ein Teilbereich des Terrariums.
    Dunkle Steine speichern mehr Wärme und erhitzen sich somit stärker als helle Steine. Auch sie können deshalb zur Ursache für Verbrennungen werden.

Reptiliendoktor.com

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